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Auf dem Bett gegenüber dem großen Kleiderschrank liegt das Tier, fest zusammengerollt, leise seufzend, das schwarze Fell wie Lack. Ich stehe eine Weile im Türrahmen und zögere den Moment hinaus, in dem ich mich an das schlafende Tier anschleichen und es mit der Stirn berühren, und dieses verwirrt gurrend und blinzelnd aufschrecken würde. Die Zeit hört auf zu atmen. Ich schleiche. Helma schleicht. Der kleine Körper bebt. Das Licht ist braun und gelb. Und weiß. Quietschende Reifen auf der Straße vor dem Haus zerreißen jäh die Schlafzimmerstille und verhindern das oft ausgeübte Ritual. Das Tier ist wach.

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